Grundlegende Informationen zur Initiative
Name der Initiative | Initiative Ausbildungsbotschafter des Landes Baden-Württemberg |
Website | Link |
Ansprechpartner | Klaus Wichtrup |
klaus.wichtrup(at)bw.ihk.de | |
Telefonnummer | +49 (711) 2005 1378 |
Mehr über die Initiative
Das Netzwerk der Ausbildungsbotschafterinitiativen sprach zum Anlass des ersten Netzwerktreffens in Berlin mit Klaus Wichtrup, Leitstellenleiter der Initiative Ausbildungsbotschafter des Landes Baden-Württemberg, über das langjährig gewachsene und mit Hilfe der finanziellen Förderung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus erfolgreiche Projekt.
Was ist die Grundidee der „Initiative Ausbildungsbotschafter“?
Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende aller geregelten Ausbildungsberufe, die als Botschafter in allgemeinbildende und berufliche Schulen gehen und dort ihre Berufe vorstellen. Ausgehend von ihrer persönlichen Geschichte zeigen die Ausbildungsbotschafter den Weg zu einer Ausbildung und die Anforderungen und Realität einer Berufsausbildung auf. Sie ermöglichen den Schülern direkte und authentische Einblicke in verschiedene Ausbildungsberufe, geben Informationen über Berufs- und Karrieremöglichkeiten und begeistern die Jugendlichen für die duale Ausbildung. Sie können als fast Gleichaltrige auf Augenhöhe von ihren Erfahrungen berichten und stoßen damit auf große Akzeptanz. Die Botschafter werden vorab durch eine kostenfreie Schulung von den Koordinatoren auf ihre Einsätze vorbereitet.
Was ist das vorrangige Ziel der Initiative?
Die Initiative Ausbildungsbotschafter ist Teil der Informationskampagne der baden-württembergischen Landesregierung, um Bekanntheit und Attraktivität der Berufsausbildung zu steigern. Deshalb werden in der Regel mehrere Ausbildungsbotschafter aus unterschiedlichen Berufen mit in die Schulen genommen. So wird gezeigt, welch große Bandbreite an Möglichkeiten die duale Ausbildung heutzutage bietet. Dies umfasst nicht nur die Vielzahl an verschiedenen Ausbildungsberufen, sondern auch mögliche Karrierewege nach der Ausbildung, die reizvolle Alternativen zu herkömmlichen akademischen Ausbildungen bieten.
Wie kommt es zum Kontakt zwischen Schule und Initiative?
Da die Initiative inzwischen seit über zehn Jahren flächendeckend etabliert ist, konnte eine gewisse Bekanntheit erreicht werden. Somit gehen die Anfragen in der Regel von den Schulen aus. In Baden-Württemberg gibt es an jeder Schule eine Lehrkraft, die für das Thema Berufsorientierung zuständig ist. Diese wenden sich dann in ihrer Region an einen unserer Koordinatoren und stimmen die Details des Einsatzes ab. Die Koordinatoren bauen so ein nachhaltiges Netzwerk mit den Schulen auf und werden erfahrungsgemäß auch in den Folgejahren angefragt. Darüber hinaus werden unsere Koordinatoren auch initiativ tätig, nehmen von sich aus Kontakt zu Schulen auf und stellen die Initiative in den relevanten Gremien (z. B. Schulleiterbesprechungen u.Ä.) vor.
Was macht den langjährigen Erfolg der Initiative aus?
Es ist sicherlich nicht übertrieben, hier für alle Beteiligten von einer eindeutigen Win-Win-Situation zu sprechen:
Die Schulen sind begeistert, weil sie erleben, wie ihre Schüler auf eine Art und Weise erreicht werden, wie es Berufsberater oftmals nicht schaffen. Die jungen Leute sind offener und auch eher bereit, sich auf die Aussagen eines gleichaltrigen Ausbildungsbotschafters einzulassen. Es gelingt den Auszubildenden eher, bei den Schülern Interesse zu wecken und auch informelle Fragen zur Ausbildung zu beantworten.
Schlussendlich profitieren auch die Ausbildungsbotschafter, die zunächst lernen, wie sie ihre Präsentation erstellen und diese dann in einem Vortrag anwenden können. Den eigentlichen Nutzen ziehen unsere Ausbildungsbotschafter aber durch ihren Einsatz an den Schulen: Es ist deutlich zu sehen, wie sie persönlich an ihrer Aufgabe wachsen und sich u.a. soziale und kommunikative Kompetenzen aneignen, die sich in ihrem späteren Berufsleben für sie auszahlen.
Und auch von Seiten der Unternehmen gibt es viel positive Resonanz. Es ist nicht selten, dass Betriebe ganz gezielt Bewerbungen erhalten, weil Schüler durch den Besuch des Ausbildungsbotschafters auf ihr Unternehmen oder diesen speziellen Ausbildungsberuf aufmerksam wurden. Gerade für Betriebe, die sich schon lange an unserer Initiative beteiligen, sind Ausbildungsbotschafter eine feste Größe in ihrem Ausbildungsmarketingkonzept. Indem sie ihre Auszubildenden ermuntern, sich als Ausbildungsbotschafter zu engagieren, sind sie ein wichtiger Garant für den Erfolg der Initiative. Insgesamt ermöglicht die flächendeckende Struktur und deren finanzielle Förderung den nachhaltigen Erfolg der Initiative in Baden-Württemberg.
Was sind die derzeitigen Herausforderungen aus Sicht der Initiative?
Die Repräsentation aller Ausbildungsberufe in der Initiative stellt eine Herausforderung dar. So gibt es Branchen, die sich leichter tun, ihre Auszubildenden als Ausbildungsbotschafter freizustellen, als andere. Vor allem bei Unternehmen mit einem strategischen Personalmanagement – beispielsweise mittelgroße Industriebetriebe, größere Hotels, Dienstleister im öffentlichen Dienst – ist unsere Initiative ein Selbstläufer geworden. Schwierig ist es eher bei kleineren Betrieben wie beispielsweise aus dem Handwerk oder auch aus der Gastronomie sowie in sozialen Berufen und der Pflege. Zeitmangel und organisatorische Schwierigkeiten sind die am häufigsten genannte Argumente, wenn Betriebe nicht an der Initiative mitwirken.
Umso bemerkenswerter ist es, wenn kleinere Betriebe es sich dennoch nicht nehmen lassen, sich an der Initiative zu beteiligen: Sicherlich ein Indiz für die grundsätzliche Akzeptanz der Initiative
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